Sehr geehrte Redakteure der OÖN!
Ihr Artikel vom 4. Juli ist wie folgt richtig zu stellen:
Die beiden abbruchgefährdeten Häuser sind nicht desolat, ich weiß nicht woher Sie diese falsche Information haben. Beide sind für eine Sanierung in gutem baulichen Zustand, was von Baumeistern bestätigt wurde. Das ältere und schützenswerte, weil historisch bedeutsame, ist auch aktuell bewohnt von einem Mieter mit unbefristetem Mietrecht, und das seit vielen Jahren, die übrigen Wohneinheiten waren es nach einer Sanierung des Hauses im Jahr 1997 auch noch bis 2013.
Alleine die WOHNZONE verwendet dieses Argument zu Unrecht um ihre eigenen Pläne befördern zu können. Sie hat sogar kürzlich mit dem Argument der Abbruchreife dem Mieter mit der Räumung gedroht, wiewohl das Argument falsch und willkürlich ist.
Sie schrieben von einer "Entschärfung" des ersten Bebauungsplans bzw. des geplanten Bauprojekts der WOHNZONE. Sollte dies ein Zitat des Bürgermeisters oder von Dr. Leitner sein, dann ist es so nicht erkennbar. Unabhängig davon ist diese Darstellung inhaltlich nachweislich falsch.
Denn es zeigten die am 18. Juni öffentlich präsentierten Pläne, dass das erste Projekt keineswegs "entschärft" oder verkleinert wurde, im Gegenteil gestattet der neue Bebauungsplan nun zumindest genauso viel Wohnfläche wie zuvor, zusätzlich wurden aber noch Außenflächen für Verbindungswege gestattet, sodass in Summe sogar mehr Fläche verbaut wird. Der neue Bebauungsplan erlaubt auch ein Heranbauen bis fast an die Grundstücksgrenze, was zuvor nicht erlaubt war. Das neue Projekt der WOHNZONE umfasst nun auch statt zwei parallelen sogar drei sternförmig angeordnete Baukörper, die so miteinander verbunden sind, dass eine 30 Meter lange Fassade entsteht. Auch die Höhe der Baukörper hat sich nicht verändert. Es würden statt zuvor 16 nun 19 Wohneinheiten entstehen. Zudem ist eine Tiefgarage im Ausmaß von 1.200 m2 vorgesehen, die nun bis direkt an die Grundgrenze gehen darf. Die Einfahrt dazu wurde in die schwierigste und engste Ecke des Straßenverlaufs geplant.
Dies sind nur die wichtigsten Details des neuen Projekts, die verdeutlichen, dass die Behauptung der "Entschärfung" ein bloßes Marketing-Argument ist.
Zuletzt noch zur Aussage von Dr. Leiter zur Frage der Haupt- oder Zweiwohnsitze: Die WOHNZONE hat ganz gewiß keinerlei Handhabe eine Umgehung der Vorgabe an die Wohnungseigentümer, dort tatsächlich einen Hauptwohnsitz zu begründen, zu unterbinden. Auch die Gemeinde hat in der Praxis keine, um eine Umgehung zu sanktionieren, was auch der jahrelangen Erfahrung in Weyregg entspricht. Dr. Leitner hat im Übrigen bei der Projektpräsentation am 18. Juni genau zu diesem Punkt gemeint, er könne ja nicht mehr tun als die Käufer zu "informieren". So viel zu diesem Punkt.
Was von der WOHNZONE und der Gemeinde in der Öffentlichkeit verschwiegen wird, sind die enormen Risiken für die umliegenden, teils sehr alten Gebäude durch die Grabungsarbeiten für die Tiefgarage und die weiteren Bauarbeiten. Die schweren Erschütterungen durch das Stemmen in den felsigen Untergrund und bis zu 1000 schweren LKW-Fuhren auf völlig ungeeigneten engen Gassen bedrohen sie akut. Die WOHNZONE verweist auf ihre Versicherung für Bauschäden zu Lasten der Anrainer, aber wer hilft diesen Leuten, wenn sie gegen das Unternehmen prozessieren müssen oder wenn sie ihr Haus aus statischen Gründen nicht mehr bewohnen können? Auch die Gemeindefunktionäre tragen die Verantwortung dafür und haften für aufgetretene Schäden, sie scheinen es nur noch nicht verstanden zu haben.
Dr. Nikolas Bracher (Sprecher der Bürgerinitiative "Rettet das Kirchdorf")